Atemschutz ist in der Feuerwehr eine nicht mehr wegzudenkende persönliche Schutzausrüstung. Sie ermöglicht den Einsatzkräften, viel weiter in die Gefahrenzone vorzudringen um dort Menschen zu retten, Feuer zu bekämpfen und Schaden zu verhindern. Der Atemschutzeinsatz ist eine extrem anstrengende und gefährliche Tätigkeit. Man trägt zwar eine Schutzausrüstung gegen Atemgifte, aber durch die Arbeit direkt in der Gefahrenzone ergeben sich eine Vielzahl anderer Risiken. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an Atemschutzgeräteträger und deren Ausbildung. Der erste Schritt zum Atemschutzgeräteträger ist eine medizinische Untersuchung. Ein Arzt stellt fest, ob der Atemschutzanwärter für diese Aufgabe tauglich ist. Diese Tauglichkeitsprüfung wird alle drei Jahre wiederholt. Das notwendige Fachwissen und den Umgang mit dem Gerät wird in einem 20 stündigen Lehrgang vermittelt. Dieser Lehrgang wird im Main-Tauber-Kreis von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Mergentheim durchgeführt. Nach Tauglichkeitsprüfung und erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs ist der Feuerwehrmann berechtigt im Einsatz
Atemschutzgeräte zu tragen. Die Ausbildung ist allerdings nicht vorbei. Nur regelmäßiges intensives Training stellt die Einsatzfähigkeit eines Atemschutzgeräteträgers auf Dauer sicher. Die Feuerwehrdienstvorschrift verlangt deshalb von jedem Atemschutzgeräteträger, einmal im Jahr mindestens eine Übung am Standort seiner Feuerwehr und eine Übung in einer Atemschutzübungsanlage zu absolvieren.
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Atemschutzgeräteträger bei einer Übung ohne Sicht |
Übung zum Türöffnen | In Wertheim wird die Atemschutzausbildung so oft als möglich in den normalen Übungsbetrieb integriert. Zusätzlich werden fünf spezielle Atemschutzübungen im Jahr durchgeführt, in welchen gezielt die wichtigsten Vorgehensweisen und Handgriffe für den Innenangriff geübt werden. Beispiele hierfür sind das Absuchen verrauchter Räume oder das Bedienen der
Wärmebildkamera. Somit bietet sich ausreichend Gelegenheit für jeden, nicht einzurosten. Die Atemschutzübungsanlage für den Main-Tauber-Kreis befindet sich ebenfalls in Bad Mergentheim. Erste Aufgabe ist eine Belastungsübung an Sportgeräten. Natürlich voll ausgerüstet und mit angeschlossenem Atemschutzgerät. Zur Auswahl stehen Laufband, Stepper, Endlosleiter und Schlaggerät (Gewichte ziehen). Im Anschluss erhält der Übungstrupp eine Einsatzaufgabe. Die Aufgabe führt ihn durch eine Übungsstrecke die gespickt ist mit Hindernissen wie Röhren, Luken, Auf- und Abwärtspassagen und Engstellen, die nur kriechend zu bewältigen sind. Für einen realistischen Eindruck sorgen Dunkelheit, künstlicher Rauch, Heizstrahler, Brandgeräusche und Hilfeschreie vom Tonband. Wichtigste Übungsziele sind: Ruhe und Besonnenheit bewahren, Teamwork und die Kommunikation mit dem Übungsleiter.
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Bilder des Atemschutzdurchgangs in BMGH, mehr Bilder gibt es
hier |
So wichtig der Atemschutzeinsatz in der Brandbekämpfung ist, so komplex und zeitaufwendig ist auch die Ausbildung. Alles in allem eine schweißtreibende Angelegenheit.
Ansprechpartner für Atemschutz:
Manfred Kelber
Bilder aus der Atemschutzübungsanlage mit freundlicher Unterstützung der
Feuerwehr Bad Mergentheim.
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