Anfang der achtziger Jahre wurden einige Fachlehrgänge von der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg auf Standort- bzw. Kreisebene verlegt. Bedingt durch die Modernisierung und Motorisierung der Feuerwehr-Abteilungen in Wertheim stieg der Bedarf an ausgebildeten Sprechfunkern stark an. Der ehemalige Stadtbrandmeister W.Weber leistete auf diesem Gebiet Pionierarbeit. Seit Beginn der Ausbildung auf Standortebene sind mehr als 600 Feuerwehrangehörige der FF Wertheim, der WF Schuller sowie Angehörige der Nachbargemeinden Freudenberg und Külsheim als Sprechfunker/Melder ausgebildet worden. Seit 2006 findet der Sprechfunkerlehrgang im Anschluss an den
Truppmann 1 Lehrgang statt, da die richtige Handhabung und Bedienung eines Funkgerätes heute zu den grundlegenden Fertigkeiten eines Feuerwehrangehörigen gehört und ohne diesen Lehrgang keine weiteren Lehrgänge besucht werden können. Im Oktober 2008 fand der erste organisationsübergreifende Lehrgang, bei dem auch Angehörige der DLRG Einsatzgruppe Wertheim zusammen mit Feuerwehrangehörigen ausgebildet wurden, statt. Dies ist möglich, weil die Dienstvorschrift 810 mit den Sprechfunkvorschriften der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) nahezu gleich ist. Trotz Einführung neuer Kommunikationssysteme wie Mobiltelefon und Internet, ist bei der Feuerwehr und den anderen BOS-Organisationen der Sprechfunk nach wie vor das wichtigste Fernmeldemittel.
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| Der Lehrgang besteht aus mehreren Ausbildungsblöcken:
1. Rechtliche Grundlagen: In diesem Teil erfährt der Lehrgangsteilnehmer alles wichtige über die gesetzlichen und rechtlichen Vorschriften, die bei der Teilnahme am nicht öffentlichen Funkdienst der BOS wichtig sind.
3. Technische und physikalische Grundlagen: Hier werden die physikalischen und technischen Grundlagen für den Betrieb einer Funkanlage erarbeitet. Der Lehrgangsteilnehmer erfährt hier welche Zusammenhänge den ordnungsgemäßen Betrieb eines Funkgerätes stören bzw. beeinflussen (Funkschatten, Überreichweiten).
3. Gerätekunde: In diesem Lehrgangsteil wird ausführlich die Bedienung, der verschiedenen bei der Feuerwehr eingesetzten Funkgeräte und Zusatzgeräte geschult. Ein wichtiger Teil dieses Ausbildungsblockes ist, eventuell auftretende Gerätestörungen zu erkennen, zu deuten und wenn möglich zu beheben. Es werden weiter die verschiedenen Verkehrsarten sowie der Aufbau der verschiedenen Funkanlagen und Relaisfunkstellen behandelt.
4. Kartenkunde Da die Feuerwehren nicht nur in ihrer Gemeinde, sondern auch bei großen Unglücken oder Katastrophen, in unbekannten Gebiet tätig werden, ist es wichtig sich mit Hilfe von Karten zurecht zu finden. In diesem Lehrgangsteil wird der richtige Umgang mit den verschiedenen, bei der Feuerwehr vorhandenen Karten gelernt.
5. Praktische Funkübungen: In einer mehrstündigen Funkübung werden, die in den einzelnen Unterrichtseinheiten erworbenen Fertigkeiten in der Praxis erprobt und geübt. Es werden verschiedene Betriebszustände und Probleme eingespielt, die der Lehrgangsteilnehmer beherrschen muss.
Der Lehrgang hat eine Dauer von 16 Unterrichtsstunden, die an Abenden sowie an einem Samstagvormittag stattfinden. Die Feuerwehr Wertheim hat zur Zeit zwei Sprechfunkausbilder.
Ansprechpartner für diesen Lehrgang:
Martin Weber
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