Die 154. Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wertheim, Abteilung Stadt, fand am vergangenen Freitag im Schulungsraum in der Bismarckstraße statt. Nach der Begrüßung durch Abteilungskommandant Ernst-Josef Zorneth berichtete Thomas Möller über die Einsätze und Übungen des vergangenen Jahres. So waren im Berichtsjahr 125 Einsätze zu bewältigen, die sich in 27 Brandeinsätze, 25 Technische Hilfeleistungen, acht Menschen- und Tierrettungen sowie 65 „sonstige Einsätze“ gliederten. Bei diesen stach besonders die hohe Anzahl der Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen hervor. Anschließend berichtete Zorneth über die weiteren Tätigkeiten der Abteilungswehr im vergangenen Jahr. So fanden diverse Lehrgänge und Fortbildungen in der Feuerwache und auf Kreisebene statt, ebenso eine Stabsrahmenübung unter Beteiligung aller Wertheimer Abteilungen sowie der weiteren Hilfsorganisationen der Großen Kreisstadt. Ebenso nahm man an Führungsfortbildungen an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal teil. Des weiteren wurden mehrere Feuerwehrfeste besucht, auch besuchte eine Delegation das Treffen der Feuerwehren der Partnerschaftsstädte in Aranda de Duero in Spanien. Der Abteilungskommandant dankte an dieser Stelle der Stadtverwaltung für die Unterstützung bei diesen Partnerschaftsaktivitäten. Im Oktober nahmen die Einsatzabteilung sowie die Jugendfeuerwehr am Messeumzug, dem Messelauf sowie dem Abschlussfeuerwerk teil. Außerdem fanden mehrere Sitzungen und Besprechungen bezüglich der Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes sowie des Neubaus der Feuerwache statt. Den versammelten Feuerwehrangehörigen gab Zorneth hierzu den aktuellen Stand bekannt.
Anschließend ging er auf den Personalstand der Abteilung ein, so betrug dieser zum 31. Dezember 75 Mitglieder in der Einsatzabteilung sowie 22 passive Mitglieder.
Einen absoluten Spitzenwert erreichte dieses Jahr der Bereich Aus- und Fortbildung, so wurden insgesamt 40 Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule, auf Kreis und Standortebene besucht. So nahmen am Atemschutzgeräteträgerlehrgang Peter Hofmann und Kevin Frank, am Grundlehrgang Absturzsicherung Jochen Kirchner, Sascha Fischer, Sebastian Szensny sowie Lothar Walter teil. Die Lehrgänge „Technische Hilfeleistung Straße/Schiene“ besuchten Markus Hövel, Sebastian Szensny, Lothar Walter, Melanie Zorneth, „Technische Hilfeleistung bei Bauunfällen“ Thomas Kritzler, Markus Friedrich, Manuel Rüttiger. Zum Maschinisten für Löschfahrzeuge wurden Markus Arlt, Markus Hövel, Markus Friedrich, Manuel Wüst, Kai Oetzel, Simon Rüttiger, Andreas Lurz, Daniel-Birger Grein und Melanie Zorneth, zum Maschinisten für Drehleitern Sascha Fischer, Manfred Kelber, Thorsten Miletics, Tobias Kuhn, Torsten Schmidt ausgebildet. Martin Weber ließ sich zum Fernmeldesachbearbeiter ausbilden, zum Bootsführer Christoph Schindler und Melanie Zorneth. Sebastian Szensny besuchte den Lehrgang „Ausbilder Truppmann/Truppführer“, Sascha Fischer, Udo Diehm, Lothar Walter und Thomas Kritzler den Lehrgang „Ausbilden für Führungskräfte“. Adrian Wolloner, Rainer Schwenk und Jochen Kirchner haben den Maschinistenausbilderlehrgang, Thomas Möller den Lehrgang „Führen im ABC-Einsatz“ erfolgreich abgeschlossen. Frank Hofmann besuchte den Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“. Zusammen mit der Abteilung Bettingen erlangten Marcus Hövel, Manuel Rüttiger und Florian Walentschka das Leistungsabzeichen der Feuerwehr Baden-Württemberg in Silber.
Sebastian Szensny berichtete anschließend über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, so wurden im Berichtsjahr 78 Dienststunden abgeleistet, die sich in 54 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung sowie 24 Stunden allgemeine Jugendarbeit gliedern. So wurde eine Veranstaltung der Polizei zur Drogenprävention besucht, beim „Tag der offenen Tür“ wurde für die Kleinsten eine Spielstraße betrieben und im November zusammen mit der Polizei die Absicherung des St. Martinsumzugs des katholischen Kindergarten bewerkstelligt. Der Mitgliederstand betrug zum Jahresende 15 Jugendliche, darunter zwei Mädchen.
Fred Neff berichtete über die zahlreichen Aktivitäten der Altersmannschaft, so wurden diverse gesellige Veranstaltungen organisiert, unter anderem auch eine Jahresabschlussfeier, bei der auch OB Mikulicz zugegen war. Seinen besonderen Dank richtete er an die Einsatzabteilung und besonders ihren Kommandanten Ernst-Josef Zorneth für die stetige Unterstützung. Derzeit hat die Altersabteilung einen Mitgliederstand von 23 ehemaligen Aktiven sowie 22 Witwen von Feuerwehrangehörigen.
Im Anschluss daran verlas Markus Staubitz den Kassenbericht für das vergangene Jahr, nach Verlesen des Prüfberichts durch die Kassenrevisoren Adolf Holzmann und Manfred Schneider wurde er von der Versammlung einstimmig entlastet. Ebenso wurde der Feuerwehrführung durch die Anwesenden Entlastung erteilt.
Stadtbrandmeister Ludwig Lermann ging in seinem Grußwort auf die Einsatzzahl des vergangenen Jahres ein, nicht diese sei das Maß aller Dinge, sondern die Gesamtleistung, wie das Jahrbuch deutlich aufzeigt. Er erinnerte auch kurz an den diesjährigen Hochwassereinsatz, bei dem die Feuerwache und damit die Abteilung Stadt der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen war. Dabei hat besonders die Führungsgruppe, die vor fünf Jahren gegründet wurde und auf einen Personalpool aus allen Abteilungen zurückgreifen konnte, eine erstklassige Leistung vollbracht. So waren die Mitglieder der Führungsgruppe rund um die Uhr in Schichten in der Einsatzabschnittsleitung tätig. Für diesen Einsatz erntete die Gesamtfeuerwehr Wertheim ein großes Lob aus der Bevölkerung. Weiterhin betonte Lermann den Aufwärtstrend in der Jugendfeuerwehr sowie den hohen Ausbildungsstand. „Dies ist eine Rekordleistung“, so der Stadtbrandmeister. Er dankte den Feuerwehrangehörigen für die Bereitschaft, diese Aufgaben auf sich zu nehmen, aber auch den Arbeitgebern, die Verständnis für diese Tätigkeit aufbringen. „Diese Unterstützung ist nicht selbstverständlich“ so Lermann. Aufgrund des hohen Ausbildungsniveaus sei die Feuerwehr Wertheim seit Jahren von schweren Unfällen im Einsatzdienst verschont geblieben. Abschließend ging er auf den Feuerwehrentwicklungsplan sowie die Einführung des Digitalfunks in Baden-Württemberg ein. Auch erinnerte er an die Hauptversammlung aller Feuerwehrabteilungen der Großen Kreisstadt, die am 01. April in Reicholzheim stattfindet.
Oberbürgermeister Mikulicz dankte für die Berichte der Tätigkeiten des vergangenen Jahres, zeigt es doch die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr auf. Der hohe Ausbildungsstand habe sich beim Hochwassereinsatz dieses Jahr deutlich gezeigt, was nicht nur ihn und den Gemeinderat beeindruckte, sondern auch landesweit als vorbildlich bezeichnet wurde. Der OB sei stolz auf die Feuerwehr, „Sie haben sich ihr Lob, auch im Namen des Gemeinderates, verdient.“ Trotz Finanzkrise und dem „Kochen auf kleiner Flamme“ habe die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr nicht gelitten. Anschließend ging er auf die Hangsicherung und den Neubau der Feuerwache ein, so habe dies eine hohe Priorität. Der bisherige Standort, so Mikulicz, sei der einzig Richtige, das habe auch das Hochwasser wieder gezeigt. Er dankte nochmals ausdrücklich für die beim Hochwasser gezeigte Leistung, sei dies doch auch eine gute Werbung für die Feuerwehr gewesen. „Die Bevölkerung verlässt sich auf Sie“, so der OB.
Von rechts: Frank Hofmann, stellvertretender Abteilungskommandant, Ernst-Josef Zorneth, Abteilungskommandant, Stadtbrandmeister Ludwig Lermann, Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Christoph Schindler, Markus Friedrich, Jochen Kirchner und Thomas Kritzler
Anschließend an die Rede des Oberbürgermeisters wurde Ludwig Lermann für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold geehrt. Die Übergabe des Ehrenzeichens durch den Kreisbrandmeister erfolgt allerdings zentral für alle Wertheimer Abteilungen zu einem späteren Zeitpunkt. Abteilungskommandant Zorneth übergab diesbezüglich einen Gutschein, von Seiten der Stadt erhielt Lermann ein Weinpräsent aus der Hand von Oberbürgermeister Mikulicz. Befördert zum Hauptfeuerwehrmann wurden Markus Friedrich und Christoph Schindler, zum Oberlöschmeister Jochen Kirchner. Neu in die Reihen der Einsatzabteilung wurden Peter Hofmann sowie Norman und Steven Frank aufgenommen. Thomas Kritzler erhielt für seine hervorragende Ausbildungstätigkeit als Fahrausbilder ebenfalls ein Präsent aus den Händen des Abteilungskommandanten.
Vor der Wahl des Abteilungskommandanten und seines Stellvertreters ließ Ernst-Josef Zorneth nochmals die letzten fünf Jahre im Schnelldurchlauf Revue passieren. Nach geheimer Wahl wurden Zorneth als Abteilungskommandant und Frank Hofmann als sein Stellvertreter in ihren Ämtern bestätigt.
In der Vorschau auf das laufende Jahr erinnerte der Abteilungskommandant nochmals an die Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr am 01. April. So finden auch wieder verschiedene Lehrgänge in der Feuerwache sowie ein Partnerschaftstreffen in Salon-de-Provence statt.
Unter „Verschiedenes“ erinnerte Rudolf Klein an die Tätigkeiten des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Wertheim-Stadt, so findet am 11. März die Hauptversammlung des Vereins statt, zu der selbstverständlich auch Alle eingeladen sind, die kein Mitglied der Feuerwehr sind. Der Förderverein steht jedem offen, der sich für „Seine“ Feuerwehr engagieren will, auch ohne Einsatzdienst zu leisten.
Abschließend bedankte sich Zorneth bei seinem Stellvertreter Frank Hofmann, den Zugführern Thomas Möller und Torsten Schmidt, den Gruppenführern, den Gerätewarten, der Stadtverwaltung, und hierbei besonders bei den Sachbearbeitern Joachim Reiter und Stefanie Paul für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Ebenso dankte er den Familien und Arbeitgebern für das Verständnis, dass ihre Angehörigen beziehungsweise Mitarbeiter immer wieder einmal „weg“ sind.
|