Am vergangenen Freitag fand die diesjährige Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wertheim, Abteilung Stadt in der Aula des Instituts für Fortbildung der Hochschule für Polizei, Außenstelle Wertheim, statt. Nach der Begrüßung durch den Abteilungskommandanten Ernst-Josef Zorneth verabschiedete sich dieser wieder mit dem diensthabenden Zug zu einem länger andauernden Einsatz und übergab den weiteren Verlauf an seinen Stellvertreter Frank Hofmann. Anschließend berichtete Thomas Möller über die Einsätze und Übungen des vergangenen Jahres. So waren im Jahr 2013 insgesamt 202 Einsätze zu bewältigen, die sich in 26 Brandeinsätze, 148 technische Hilfeleistungen, neun Menschen- und Tierrettungen sowie 19 sonstige Einsätze, wie beispielsweise Fehlalarme und Brandsicherheitswachdienste. Bei den technischen Hilfeleistungen stach dabei das Unwetter vom 8. Juni hervor, bei welchem innerhalb von etwas über sechs Stunden 77 Einsätze mit Unterstützung einiger Abteilungen der Großen Kreisstadt abzuarbeiten waren. Auch bei den Übungen gab es im Vergleich zu den vorherigen Jahren einige Veränderungen, so fanden keine reinen Atemschutzübungen mehr statt, sondern diese wurden, ebenso wie Teile der Gefahrgutausbildung in die regulären Übungen integriert.
Frank Hofmann berichtete im Anschluss über die allgemeinen Tätigkeiten des vergangenen Jahres, wobei er sich auf die wichtigsten Ereignisse beschränkte. So fanden 2013 unter anderem Ausschusswahlen statt, es wurden mehrere Feuerwehrfeste und Gerätehauseinweihungen besucht, und auch ein Partnerschaftstreffen mit einer Abordnung der Abteilung fand vom 17. bis 19. Mai in Szendentre statt. Hofmann bedankte sich nochmals bei der Stadtverwaltung für die Unterstützung hierbei. Ebenso wurden die Räume in der Interimswache im Vorfeld des Umzuges auf den Reinhardshof in Eigenleistung gestrichen und der Umzug vorbereitet. In den ersten beiden Wochenenden im Juli wurden dann die Funktechnik sowie alle für einen Einsatz dringend erforderlichen Gerätschaften sowie die Einsatzfahrzeuge auf den Reinhardshof verlegt. Trotz kleinerer technischer Probleme mit der Funktechnik konnte in diesem Zeitraum eine hundertprozentige Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten werden. Auch dankte Hofmann an dieser Stelle nochmals allen Kameradinnen und Kameraden für die „sehr gute Arbeit“ beim Umzug, ebenso den Firmen Dobslaff und Aquila, die den Umzug mit Transportmitteln unterstützt hat, sowie der DLRG für die Verpflegung der Abteilungskräfte in dieser Zeit. Aber auch während der Messe war die Abteilung mehrfach aktiv, so stellte sie Brandsicherheitswachen und half beim Abschlussfeuerwerk. An der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Friedhof in Vockenrot nahm ebenfalls eine Abordnung teil. Des Weiteren fanden mehrere Ausschusssitzungen beziehungsweise Zug- und Gruppenführerdienstversammlungen sowie Besprechungen, auch wegen des Neubaus der Feuerwache statt. Er bedankte sich hierbei beim Bauamt für die konstruktive Zusammenarbeit. Ferner wurden die „alte“ und „neue“ Wache von elf Kindergartengruppen bzw. Schulklassen besucht. Der Personalstand betrug zum Jahresende 66 aktive Mitglieder in der Einsatzabteilung, die Anzahl der passiven Mitglieder betrug 23. Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule, auf Kreis und Standortebene wurden von insgesamt vier Kameraden besucht. Dies waren Thomas Handel und Tobias Kuhn, die den Atemschutzgeräteträgerlehrgang in Bad Mergentheim belegten sowie Jochen Kirchner und Rainer Schwenk, die in Bruchsal zu Führern im ABC-Einsatz (Gefahrguteinsatz) ausgebildet wurden.
Hofmann übergab anschleißend das Wort an Jannis Klein, der über die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr berichtete. So betrug der Personalstand zum Ende des Jahres 19 Angehörige der Jugendfeuerwehr im Alter zwischen neun und 17 Jahren, darunter vier Mädchen. Es wurden im Berichtsjahr 44 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung sowie zehn Stunden allgemeine Jugendarbeit absolviert. Anschließend ging er im Allgemeinen auf die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr ein, wobei die Unterstützung der Einsatzabteilung durch die Jugend bei den Vorbereitungen des Umzuges und beim Messefeuerwerk besonders hervorzuheben ist.
Für den kurzfristig erkrankten Wilhelm Weber gab Frank Hofmann einen kurzen Überblick über die verschiedenen Veranstaltungen, die von der Altersmannschaft, teilweise mit Unterstützung von Mitgliedern aus der Einsatzabteilung durchgeführt beziehungsweise besucht wurden.
Da die Kassenwartin der Abteilung auf Grund des immer noch andauernden Einsatzes nicht anwesend war, wurde auf eine Verlesung des Berichts nach Beschluss durch die Versammlung verzichtet. Die Kassenprüfer Adolf Holzmann und Manfred Schneider konnten ihr jedoch eine fehlerfreie Kassenführung bestätigen, worauf ihr auf Antrag der Kassenprüfer von den Anwesenden Entlastung erteilt wurde. Stadtbrandmeister Ludwig Lermann beantragte im Anschluss daran, der Feuerwehrführung, bestehend aus Abteilungskommandant und Ausschuss, Entlastung zu erteilen, was auch durch die noch Anwesenden einstimmig erfolgte.
In seiner daran anschließenden Ansprache ging Lermann ebenfalls auf den Umzug sowie die gleichzeitig hohe Einsatzzahl der Abteilung ein. Auch dankte er nochmals allen am Umzug Beteiligten. Ebenso lobte er die hervorragende Jugendarbeit und den hohen Ausbildungsstand innerhalb der Abteilung. Immerhin leiste die Abteilung die gleiche Arbeit wie eine Berufsfeuerwehr in weitaus größeren Städten. Ebenso berichtete er, dass das Landratsamt eine neue Fachberaterin Chemie stellt, die in Zukunft in die Ausbildung der Abteilung integriert wird, da Wertheim den Gefahrgutzug für den gesamten Landkreis stellt. Abschließend dankte er nochmals für die geleistete Arbeit und die Bereitschaft, so weiter zu machen.
Oberbürgermeister Mikulicz sprach der Abteilung ebenfalls den Dank und auch ein Lob für die professionelle Arbeit aus, sowohl in seinem, aber auch im Namen der Verwaltung und Stadträte. Auch betonte er, dass Gemeinderat und Verwaltung den Neubau mit allen Kräften unterstützen. Der milde Winter sorgte ebenfalls dafür, dass es keine Probleme mit der Bewältigung von Einsätzen vom Standort der Interimswache aus gab. Er dankte abschließend nochmals ausdrücklich auch im Namen der gesamten Stadtverwaltung und Gemeinderäte besonders den Arbeitgebern und Familien der Einsatzkräfte für ihr Verständnis und ihre Unterstützung.
Im Anschluss an die Ansprache des OB wurden Thomas und Jörg Schwab, der leider verhindert war, von Frank Hofmann für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber geehrt. Da die Übergabe des Ehrenzeichens durch den Kreisbrandmeister zentral für alle Wertheimer Abteilungen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, wurde Thomas Schwab im Namen der Abteilung ein Gutschein überreicht. Ebenso wurde Fred Neff, dem ehemaligen Vorsitzenden der Altersmannschaft für seine langjährige geleistete Arbeit, auch als Mitglied in der Einsatzabteilung vor seinem Eintritt in den „Ruhestand“, ein Präsent überreicht.
Als neue Mitglieder in der Einsatzabteilung wurden Dirk Gärtner, Christian Hörner, Michael Müller, Timo Oetzel, Nicolai Pelz, Tobias Träger und Simon Buhl begrüßt. Die Kameraden gehören teilweise den Abteilungen der Großen Kreisstadt, teilweise benachbarten Feuerwehren an, haben jedoch ihren Arbeitsplatz in Wertheim und unterstützen die Abteilung im Tagesdienst. Joachim Fleischer erhielt ein Präsent für sein Engagement im Bereich Logistik. Gerade durch den Umzug war er hier besonders gefordert, was die Versorgung der Kameradinnen und Kameraden mit Lebensmitteln und Getränken, aber auch Besorgungsfahrten von sonstigen benötigten Materialien betraf.
Der OB ließ es sich dann nicht nehmen, Fred Neff nochmals nach vorne zu bitten, um ihm auch im Namen der Stadt für seinen langjährigen Einsatz in der Feuerwehr zu danken. Mikulicz ließ den „Feuerwehr“ Lebenslauf Neffs nochmals Revue passieren, betonte auch seine Leistungen im Berufsleben und dankte ihm besonders auch für die persönlichen Begegnungen. Hierfür überreichte er ihm eine Dankesurkunde der Stadt Wertheim sowie ein Präsent.
Ehrenkommandant Ralf Otto zollte den Verantwortlichen seinen Respekt, die Hauptversammlung trotz des laufenden Einsatzes ordnungsgemäß und den Regularien entsprechend durchzuführen.
In der Vorschau auf 2014 legte Hofmann das größte Augenmerk auf den Neubau der Feuerwache. Ebenso werden aber auch Ausbildung und Übungen wieder in den Vordergrund rücken, die durch den Umzug etwas zurückgestellt werden mussten. Das diesjährige Partnerschaftstreffen ist in Spanien vorgesehen. Eigentlich wäre in diesem Jahr Wertheim der Ausrichter gewesen, aber durch den Umzug und die beengten Möglichkeiten haben sich die Kameraden aus Spanien dankenswerter Weise bereiterklärt, das Treffen auszurichten. Außerdem hofft er, auch im Namen der Abteilung, in diesem Jahr noch das Richtfest der neuen Feuerwache feiern zu können.
Zum Schluss bedankte er sich auch im Namen des Abteilungskommandanten bei den Zugführern Thomas Möller und Torsten Schmidt, den Gruppenführern, den Gerätewarten und der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Ebenso dankte auch er nochmals den Familien und Arbeitgebern für ihr Verständnis. Auch den Verantwortlichen der Außenstelle der Hochschule für Polizei sprach er nochmals seinen Dank für die Überlassung der Aula aus.
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